Eneregio SOBOS

Geothermie-Potenziale lokal eruieren, analysieren und ausschöpfen

Die globalen und nationalen Klimaschutzanforderungen erfordern einen raschen Ausstieg aus Öl und Erdgas in der Wärmeversorgung. Die Regionen Salzburg, Oberösterreich, Berchtesgadener Land, Traunstein und Inntal in den benachbarten Ländern Österreich und Deutschland warten mit großem Potenzial im Bereich Abwärme, Wärmesenken und Tiefengeothermie auf. Eine detaillierte grenzüberschreitende Erhebung liegt dazu bis dato noch nicht vor. Aus diesem Grund arbeiten für das vorliegende Projekte das Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel, bestehend aus 30 Kommunen in Südostbayern, und die Länder Oberösterreich und Salzburg zusammen, um gemeinsam dieses Defizit anzugehen. Ziel von SOBOS – eine Abkürzung für Südostbayern, Oberösterreich und Salzburg – ist es, sowohl die Machbarkeit als auch das mögliche Potenzial eines grenzüberschreitenden Wärmesystems zu analysieren und darauf aufbauend eine Roadmap mit Projektvorschläge zur Dekarbonisierung zu generieren.

Gefördert wird das Projekt durch das europäische Projekt CEF Energie 2021 mit dem Bestreben grenzüberschreitende Zusammenarbeiten im Bereich erneuerbare Energien zu steigern.

Sollte sich das zu erwartende Potenzial bestätigen, kann mit einem Zugewinn von zwei Terawattstunden pro Jahr aus dem Fernwärmenetz gerechnet werden. In Hinblick auf die Klimaschutzziele erschließt die länderübergreifende Vernetzung von Wärmequellen aus verschiedenen Prozessen mit Hilfe eines Fernwärmenetzes das geologische Potenzial in den Regionen und ermöglicht damit eine ganzjährige Nutzung CO₂-freier Energie zur Versorgung ganzer Landstriche. Das Projekt hilft dabei die Wärmeversorgung zu diversifizieren und regionale Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen zu verringern und somit letztendlich die Unabhängigkeit von Energieimporten außerhalb der EU auszubauen.

Die Aufgaben des Research Studios iSPACE der RSA FG umfassen dabei unter anderem die Zusammenführung der Daten, die räumliche GIS-gestützte Darstellung von Wärmebedarf und -angebot in den angrenzenden Regionen sowohl auf dem aktuellen Stand als auch prognostizierend für mögliche Zukunftsszenarien, die Analyse und Lokalisierung der regionalen Potenziale sowie die Bereitstellung der Daten und Ergebnisse in Form von Webservices.