Das EU-Projekt Pace-DPP erleichtert Unternehmen die Umstellung und Umsetzung der ESPR-Regulierungen für nachhaltigere Produkte. Koordiniert wird das Projekt von der Virtual Vehicle Research GmbH.
Die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit von Produkten soll während ihres gesamten Lebenszyklus verbessert werden, das hält die Europäische Union in der “Ecodesign for Sustainable Products Regulation” (ESPR) fest. Behörden und Unternehmen müssen diese Anforderungen künftig umsetzen, beziehungsweise kontrollieren und die Vorgaben entsprechend in einem sogenannten „Digitalen ProduktPass“ (DPP) festhalten.
Das Projekt PACE-DPP–(Promoting and Accelerating a Digital Product Passport based Data-Service Ecosystem) erforscht dabei Umsetzungsmöglichkeiten und Lösungsansätze für Unternehmen, die den Digitalen Produktpass einführen. Das Projekt ermittelt die Anforderungen der verschiedenen Seiten schrittweise und bearbeitet dafür Fallbeispiele aus der Industrie. Die Fallbeispiele orientieren sich an technischen und regulatorischen Konzepten und berücksichtigen Erkenntnisse aus der Umsetzung eines DPP-basierten Daten–/Service–Ökosystems.
Sicherheits-Chips und getracktes Holz
Evidenzbasierte Empfehlungen werden in vereinfachter Form den Behörden zur Anpassung der Vorschriften und zur Beratung von Standardisierungsinitiativen bereitgestellt. Damit wird das technische Design und die Implementierung von datengestützten Ökosystemen für die Förderung der Kreislaufwirtschaft vorangetrieben.
Anwendungsfall 1: Elektronik-Geräte-Wertschöpfungsketten
- Start ist mit der manipulationssicheren Speicherung von Produktinformationen auf einem Sicherheits-Chip in einem eingebetteten System (sog. „DPP-Sicherheitsknoten“).
- Die Chips werden dann in Elektronikgeräte integriert.
- Während des gesamten Produktlebenszyklus werden die Daten genutzt, um eine umweltfreundliche (nachhaltige) Verwaltung und Konfiguration der Geräte zu gewährleisten.
Anwendungsfall 2: Holz-/Papierwertschöpfungsketten
- Zuerst werden Bäumen in Wäldern geografisch erfasst.
- Verfolgt die Holzlieferketten, einschließlich Transport und Logistik, bis zu den Produktionsstätten (Papierfabriken).
- Danach folgt die Verteilung der Papierprodukte und deren Recycling.
Da PACE-DPP einen systematischen Ansatz verfolgt, wird es im Wesentlichen von den Anforderungen des Marktes getrieben – die Umsetzung erfolgt auf zwei Ebenen: Einerseits liefern die Fallbeispiele Daten als Grundlage für die Planung einer mit DPPs ausgestatteten Kreislaufwirtschaft und für Experimente. Die Kombination der Bedürfnisse mit einer systemischen Projektsteuerung ermöglicht eine konsequente Forschung und Entwicklung der wichtigsten Technologiebausteine. Diese ist dann für die spätere Umsetzung des DPP auf dem Markt erforderlich, indem die Entwicklungen bestehender Datenräume und Ökosysteminitiativen einbezogen werden.
Andererseits ist es das Ziel des Konsortiums, neue Entwicklungen schnell für eine zusätzliche externe Evaluierung verfügbar zu machen und wertvolles und beratendes Feedback von Interessengruppen zu sammeln, um das Engagement der Industrie zu fördern.
Koordiniert wird das Projekt von der Virtual Vehicle Research GmbH.
Projekt-Kickoff mit dem Konsortium