Wie bauen wir unsere Städte, sodass wir auch in Zukunft gut wohnen, arbeiten und leben können?
Mit dieser Frage beschäftigte sich die Smart Cities Initiative am 16. Juni 2021 in einem Vernetzungstreffen zum Thema „Attraktivierung im Bestand – Besseres Wohnen, Arbeiten, Leben“. Das Research Studio iSPACE Smart Settlement Systems stellt in diesem Rahmen sein Projekt „BONUS“ vor – und erklärt, wie damit Bestand genutzt und die Umwelt gestärkt werden kann.
Österreichs Städte und Gemeinden spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Smarte Städte stellen jetzt die Weichen, um für ihre Bewohner*innen eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten: Innovative Mobilitätskonzepte müssen auf den Weg gebracht, Energiestrategien überdacht, und Wohnräume fit für kommende Veränderungen gemacht werden. Darum geht es bei der Smart Cities Initiative, die in einem Vernetzungstreffen am 16.Juni 2021 verschiedene Projekte vorstellte, die Städte umsetzen können um „smart“ zu werden.
In diesem Rahmen präsentierte das Research Studio iSPACE Smart Settlement Systems der RSA FG als Lead-Partner sein Projekt „BONUS: Bestand Optimal Nutzen – Umwelt stärken“.
Mit BONUS ressourcenschonenden Wohnraum schaffen
Die Frage der Wohnraumschaffung ist für Städte von großer Bedeutung – und bei begrenzter Flächenverfügbarkeit und steigendem Siedlungsdruck setzen viele Städte vermehrt auf Innenentwicklung und Nachverdichtung.
Ein- und Zweifamilienhäuser bieten große Verdichtungspotenziale und weisen gleichzeitig oft hohe Sanierungsrückstände auf – daher würden sie sich besonders gut für nachhaltige Nachverdichtungsprojekte eignen. Jedoch befinden sich über 90% dieser Gebäude in Privatbesitz, was die Ansprache und Überzeugung der Eigentümer*innen verkompliziert.
Hier setzt das Projekt BONUS an: Innovative Methoden der Datenanalyse werden genutzt, um geeignete Grundstücke zu identifizieren und Faktoren wie Standortqualität, Energieeffizienz, Verkehrsanbindung und Freiräume zu bewerten. Auf dieser Grundlage wird eine ganzheitliche Nachverdichtungsberatung etabliert, die Eigentümer*innen unterstützt, ihre Grundstücke nach ihren individuellen Bedürfnissen flächen- und energiesparend weiterzuentwickeln.
Besonders hervorzuheben ist im Projekt BONUS die Einbindung der Aspekte nachhaltige Mobilität und Grün- und Freiräume. So wird eine gesamtheitliche Beratungsdienstleistung geschaffen, die die Lebensqualität künftiger Generationen verbessert und die Siedlungsentwicklung an den Klimawandel anpasst.
„Um die vorhandenen baulichen Potenziale im Bestand identifizieren und energieeffizient, ressourcenschonend und sozialverträglich weiterentwickeln zu können, braucht es eine innovative Datengrundlage. Diese Daten bilden eine wichtige Basis der gesamtheitlichen Beratungsdienstleistung, die in BONUS erarbeitet wird und privaten Eigentümer*innen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung ihres Gebäudes oder Grundstücks aufzeigt“ sagt Florian Schöpflin (Projektmitarbeiter in BONUS).
Thomas Prinz (Projektleiter in BONUS) hebt zudem hervor: „Die Vernetzung und der Wissenstransfer zwischen unterschiedlichen Projekten ist ein wichtiger Aspekt, um Österreichs Städte und Gemeinden fit für eine nachhaltigere Zukunft zu machen. Die Smart Cities Initiative stellt hier einen wichtigen Rahmen zur Verfügung“.
Um einen Mehrwert für Kommunen zu generieren und Forschungsergebnisse direkt in die Praxis zu übersetzen, wird die BONUS-Beratung derzeit in den Pilotregionen Salzburg und Feldkirch umgesetzt. An einer langfristigen Etablierung der Dienstleistung in ein übertragbares Betreibermodell wird gearbeitet. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Salzburg ein wesentlicher Erfolgsfaktor.