Die Arbeitswelt verändert sich: Maschinen werden in Zukunft immer mehr Routinetätigkeiten übernehmen können – menschliche Arbeitskräfte sind jedoch nach wie vor wichtig dank ihrer Fähigkeiten der Kommunikation, Entscheidungsfindung, oder Kreativität. Zukunftsfitte Bildungsprinzipien wie die kompetenzbasierte Ausbildung (CBTA) sollen diese Kompetenzen stärken. Das Research Studio PCA arbeitet daran – um Bildung bestmöglich an zukünftige Arbeitsanforderungen anzupassen.
Die Kluft zwischen den von den Arbeitgeber*innen gesuchten Kenntnissen und Fähigkeiten und den Fähigkeiten der von ihnen eingestellten Mitarbeiter*innen wächst. Globale Megatrends wie der demografische Wandel, die Globalisierung und die Einkommensungleichheit werden sich zwar auf die Zukunft der Arbeit auswirken, doch wird dem technologischen Fortschritt meist der größte Einfluss zugeschrieben, insbesondere auf die Rolle, die menschliche Arbeitskräfte in Zukunft spielen werden.
In Anbetracht der laufenden vierten industriellen Revolution „Industrie 4.0“ werden technologische Entwicklungen im Bereich der Automatisierung dazu führen, dass Arbeitnehmer*innen nicht mehr nur repetitive Aufgaben ausführen, sondern Aufgaben, bei denen Entscheidungsfindung, Kreativität, logisches Denken und ähnliche menschliche Fähigkeiten erforderlich sind. Das Weltwirtschaftsforum hat in seinem jüngsten Bericht über die Zukunft der Arbeitsplätze und Qualifikationen vorausgesagt, dass 65 Prozent der Kinder, die heute die Grundschule besuchen, in neuen Berufen arbeiten werden, die es heute noch nicht gibt. – Doch wie können Arbeitnehmer*innen sich die Fähigkeiten aneignen, die es braucht, um diese Berufe der Zukunft auszuüben?
Ausgebildet für die industrielle Revolution
Unsere Bildungs- und Ausbildungssysteme sind nach wie vor darauf ausgelegt, Arbeitnehmer*innen auf die Ausführung industrieller Aufgaben und die simple Befolgung von Vorschriften und Regeln vorzubereiten. Das derzeitige Bildungsparadigma entspricht daher nicht mehr den Anforderungen der künftigen Wirtschaft.
Die meisten Berufe werden den Einsatz von Technologie erfordern; viel tiefergehendes Lernen, das die Bildung von Belastbarkeit, Problemlösekompetenz, Werten und Führungskompetenz fördert, wird wichtiger sein denn je. Berufe mit rasch wachsendem Bedarf (Lehre, Gastgewerbe, Kundenbeziehungen), benötigen bereits heute diese „menschlichen Fähigkeiten“.
Ein anderes Bildungsparadigma
Das Bedürfnis nach Bildungs- und Ausbildungsprinzipien, die nicht der „Einheitsgröße“ der generalisierten Ausbildung folgen steigt – Beispiele dafür sind die Prinzipien der Evidenz- und Kompetenzbasierten Ausbildung (EBT & CBT). Diese Prinzipien ermöglichen nicht nur den Übergang von der automatischen Bewertung der Aufgabenleistung zur Bewertung der zugrunde liegenden Fähigkeiten, sondern auch die Schaffung einer individuellen Unterstützung für alle Schüler*innen.
Aktuelle Projekte aus dem Research Studio PCA fokussieren sich auf diese kompetenzbasierten Trainingsunterstützungssysteme – wie etwa das Projekt MInd-Map, das Pilot*innen in der Ausbildung unterstützt. EBT & CBT sind in der Luftfahrt weit fortgeschritten, da die Prozesse stark standardisiert sind, die Umgebung auf dem Flugdeck kontrollierbar ist und die Branche von einer Offenheit für technologische Innovationen geprägt ist. Die RSA FG erprobt jedoch auch die Anwendung von CBT-Techniken in einem komplett anderen Anwendungsfeld: der Kunst.
In beiden Anwendungsfällen gilt: Die Entwicklung von Multi-Sensor-basierten Technologien ermöglicht eine direkte Rückmeldung der Aufmerksamkeit, kognitive Belastung und Wahrnehmung des Auszubildenden an Ausbildner*innen. Darauf basierende Trainingsempfehlungen verfolgen das Ziel der Steigerung der Ausbildungsqualität und Ausbildungseffizienz. So soll Ausbildung in diversen Bereichen bestmöglich an zukünftige Arbeitsanforderungen angepasst werden.