Während die Bedürfnisse von Gelegenheits-Web-Suchenden heute in der Regel gut befriedigt werden, sind die Antworten auf komplexere Suchanfragen oft unbefriedigend. Das Projekt DoSSIER will das ändern, indem es auf die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse von professionellen Nutzer*innen eingeht. Anfang Oktober nutzten die Projektmitglieder die relativ geringen COVID-Zahlen und trafen sich erstmals persönlich – natürlich unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsprotokolle.
DoSSIER ist ein EU Horizon 2020 Projekt, das Information Retrieval (IR) Expert*innen aus fünf EU-Mitgliedsstaaten mit akademischen und industriellen Partnern aus der ganzen Welt zusammenbringt. Das Research Studio Data Science der RSA FG ist einer der österreichischen Teilnehmer.
Das Projekt erforscht, wie Nutzer*innen Informationen in professionellen Umgebungen verstehen, formulieren und nutzen. DoSSIER gliedert seine Forschungsaktivitäten in folgende drei allgemeinen Bereiche: Anwendungen, Methoden und Modelle. Diese greifen ineinander, um neue Hypothesen zu entwickeln, neue experimentelle Verfahren zu identifizieren und ein besseres Verständnis von Wissen und Informationsbedarf sowie der Prozesse, durch die diese beiden interagieren, zu erreichen.
DoSSIER zielt auch darauf ab, eine neue Generation von wissenschaftlich orientierten, kreativen, unternehmerisch denkenden und innovativen Student*innen auszubilden, die über die notwendige akademische und industrielle Erfahrung verfügen, um einen bedeutenden Einfluss auf professionelle Websuche in Europa und damit auf die europäische Wirtschaft zu haben.
Unter gewissen Auflagen, aber persönlich: Ein lang ersehntes Treffen in Österreich
Anfang Oktober, fast zwei Jahre nach dem Start von DoSSIER, trafen sich die Projektmitglieder endlich persönlich im österreichischen Gumpoldskirchen zu einem einwöchigen Workshop. Wie es sich angesichts der anhaltenden Pandemie von selbst versteht, achteten sie auf die Einhaltung aller Gesundheits- und Hygieneprotokolle, die für eine sichere Begegnung erforderlich sind.
Die Projektklausur richtete sich vor allem an die am Projekt beteiligten Studierenden: Sie sollten dabei unterstützt werden, zu vollwertigen Forscher*innen auf dem Gebiet des Information Retrieval zu werden und sich in das DoSSIER-Projekt selbst einzubringen. Im Mittelpunkt des Treffens standen daher studentische Präsentationen, in denen die an DoSSIER beteiligten Studierenden ihre Forschungsthemen, ihre Fortschritte und Herausforderungen auf dem Weg zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen beschrieben. Auf jede Präsentation folgten Fragen und Diskussionen von Projektmitgliedern und Kommiliton*innen.
Neben den Präsentationen der Studierenden gab es auch eine Reihe von Workshops des Beirats zu den Themen natürliche Sprachverarbeitung und Karriereplanung. Das Treffen endete mit einem eintägigen Hackathon, bei dem ein Prototyp einer professionellen Suchmaschine entwickelt wurde. Die erste Version der Suchmaschine, die von den Student*innen in diesem Hackathon entwickelt wurde, wird kontinuierlich durch die von den Forscher*innen im Rahmen des DoSSIER-Projekts entwickelten Algorithmen sowie durch zusätzliche Erkenntnisse, die veröffentlicht werden, ergänzt.
Alle Teilnehmer*innen nahmen unter Einhaltung einer kontrollierten 3G-Regelung teil.