Können digitale Produkte eine Lösung gegen Überproduktion und Umweltverschmutzung sein? Die geplante europaweite Initiative ECoDES will mehr Nachhaltigkeit schaffen, indem sie den Verbrauch und die Herstellung physischer Produkte reduziert und stattdessen die Produktion digitaler Güter ankurbelt. Grüne Datenkreise sollen helfen, spezifische Herausforderungen zu meistern.
Mit der ständig steigenden Zahl produzierter Konsumgüter wird deutlich, dass wir auf die Zerstörung des einzigen Planeten zusteuern, der uns derzeit zur Verfügung steht – die Überproduktion verschlingt Ressourcen und viele dieser Güter landen früher oder später auf Müllhalden. Unsere besten Bemühungen beim Recycling sind nicht mehr genug, um unsere Umwelt zu schützen – wir müssen mehr tun und weniger konsumieren.
Gut eingesetzte digitale Produkte können eine Lösung für dieses Problem bieten: Im Gegensatz zu physischen Gütern verbrauchen sie in der Herstellung und Verwendung meist weniger Energie und Ressourcen – und landen nicht irgendwann als Abfall auf Mülldeponien. So können wir mit Reserven sparsamer umgehen und so die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektieren.
Digitale Produkte für alle
Bislang erforderte die Herstellung digitaler Produkte oft umfangreiche IT-Erfahrungen und Programmierkenntnisse, sodass ihre Verbreitung oft begrenzt war. Das ECoDES-Projekt, an dem die RSA FG mitarbeitet, will das ändern: Das geplante internationale Projekt unter der Koordination der Universität Cambridge will den Verbrauch und die Produktion von physischen Produkten reduzieren und gleichzeitig die Herstellung von digitalen Gütern ankurbeln. Eine erste ausführlichere Erklärung des Konzepts durch die Projektkoordinatoren ist als Video verfügbar.
Indem es eine Infrastruktur bereitstellt, die die Erstellung digitaler Produkte auch ohne Programmierkenntnisse ermöglicht, ermöglicht ECoDES einem breiteren Publikum die Teilnahme an der digitalen Industrie. Grüne Datenkreise sollen helfen, sektorspezifische Herausforderungen zu meistern und nachhaltige Wertschöpfung aus den Daten zu generieren. Dadurch ermächtigt das Projekt einerseits bisher ausgeschlossenen Akteure in Gesellschaft und Wirtschaft. Die wichtigeren Auswirkungen sind jedoch der positive Einfluss auf unseren Planeten und unsere Umwelt. Traditionelle Industrien sind oft mit Umweltverschmutzung und einem großen Kohlenstoff-Fußabdruck verbunden. Durch die Verlagerung der Wirtschaft auf digitale Güter und die Schaffung innovativer ökologischer Lösungen können wir unseren negativen Einfluss auf den Planeten drastisch reduzieren.