Salzburg fit für Industrie 4.0

Mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Geoinformatik machen sich MitarbeiterInnen von elf Salzburger Technologie-Unternehmen fit für Industrie 4.0. Die Kooperation von Wissenschaft und Industrie soll in ein Qualifikationsnetzwerk münden und zur Entstehung regional geschlossener Wertschöpfungsketten beitragen. Die in den Seminaren vermittelten Forschungsergebnisse des Fachbereichs Geoinformatik der Universität Salzburg – Z_GIS und des Research Studio iSPACE sollen zudem Anstoß für Innovationen bieten.
Durch die Initiative Geo-enabled smart processes and services – GeoSPS, die von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt wird, sollen sich Forschung und Wirtschaft speziell in zukunftsrelevanten Technologiefeldern stärker vernetzen und voneinander profitieren.

„Wir wollen ein Qualifizierungsnetzwerk aufbauen, das Unternehmen auf dem aktuellen Stand der Forschung hält und der Wissenschaft Rückmeldung aus der Wirtschaft gibt“, so Prof. Dr. Thomas Blaschke, stellvertretender Leiter Z_GIS und Leiter Research Studio iSPACE, „mit dem Ziel, regional geschlossene Wertschöpfungsketten in diesen Technologie- und Anwendungsfeldern entstehen zu lassen“.

Forschungsergebnisse fließen in Unternehmens- und Produktionsprozesse ein
Die technisch auf hohem Niveau ausgebildeten TeilnehmerInnen sind in Ihren Unternehmen bereits heute mit Aufgabenstellungen konfrontiert, in denen raum-zeitliche Konzepte aus der Geoinformatik gefragt sind. Je nach Jobprofil und Bedarf lernen die über 100 TeilnehmerInnen in insgesamt 60 Seminaren, wie sie diese Informationen in ihre Arbeit einfließen lassen können.

Methoden für die Praxis: Raum-zeitliche Sensormessungen für Einsatz von Drohnen
Basis für einen möglichen Einsatz in der Praxis können Sensormessungen sein, die Raum und Zeit einbeziehen – so etwa Messungen an mobilen Objekten wie im Verkehrsmanagement. Mit dem kommerziellen Einsatz von Drohnen wird die Bedeutung dieser Sensoren weiter zunehmen. Auch smart cities können nur mit Hilfe raum-zeitlicher Sensoren funktionieren.

Neue Möglichkeiten durch Bildanalysen und Objektpositionierungen in Gebäuden
Objektpositionierungen oder Bildanalysen sind eine weitere Basis für Produkte und Dienstleistungen. Während Objektpositionierungen etwa über GPS sich außerhalb von
Gebäuden längst durchgesetzt haben, kommen diese nun auch innerhalb von Gebäuden häufiger zum Einsatz – etwa in der Qualitätssicherung, in der Prozesskontrolle oder im Sicherheitsmanagement. Innovative Methoden der Bildanalyse wie die objektbasierte Bildanalyse (OBIA) können dreidimensionale Daten aus laserbasierten Messtechniken nahezu in Echtzeit verarbeiten, wodurch auch kurzfristige Veränderungen erkennbar sind.

Data Science: Potenzial für branchenspezifische Anwendungen
Ein halbes Jahr nach Projektstart zeigt sich das Potenzial für Unternehmen. Es hilft ihnen dabei, auf offenen Standards basierende, branchenspezifische Anwendungen zu schaffen bzw. Informationen aus Datencontainern in ihre Produktionsprozesse oder Dienstleistungen einfließen zu lassen. Den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, die sich aus “open standards“ ergeben, wird in den Seminaren ebenso viel Raum gegeben.

Grundidee für neues Patent geschaffen
Die teilnehmenden Betriebe sind vorwiegend in der Region Salzburg und Oberösterreich tätig. Die MitarbeiterInnen werden von kleinen und mittleren Unternehmen ebenso entsendet wie von einem Marktführer.

„Als innovatives Unternehmen ist SKIDATA sehr an Anreizen für neue Ideen interessiert“, so Gabi Bickel, Human Resources bei SKIDATA, „aufgrund des heterogenen Teilnehmerfeldes und des hohen Niveaus der Vortragenden ergeben sich erfolgreiche Gesprächsrunden und ein guter Austausch. Dieser ist nützlich für alle Beteiligten. So wurde im Zuge einer Diskussion bereits eine Grundidee für ein neues SKIDATA Patent geschaffen.“