Geteilte Mobilitätsformen, zukunftsfähige Flächen(neu)verteilung und attraktive, inklusive, bedarfsgerechte Zugänge zu Mobilität in Wohn- und Betriebsgebieten sind das Ziel des iSPACE-Projekt Sharing Hubs. In diesen Hubs sollen Fahrzeuge geteilt, aber auch die vorhandenen Stellflächen mehrfach genutzt werden. Durch die räumliche Entkoppelung von Wohnen/Arbeiten und Parken wird geteilte Mobilität gefördert. Zusätzlich können diese Sharing Hubs kostengünstig mit E-Ladeinfrastruktur ausgestattet und mit Servicedienstleistungen wie Paketboxen ergänzt werden. 

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Der Umgang mit Parkflächen in der Stadt wird immer relevanter mit Gedanken an Flächenversiegelung, Aktive Mobilität und wachsendem Zuzug in die Städte. Fahrzeug- und Parkplatzsharing in sogenannten Sharing Hubs” können dafür einen Lösungsbeitrag leisten. 

Mit dem neuen Projekt Sharing Hubs setzt das RSA FG Studio iSPACE mit einer FFG-Förderung Flächenversiegelung und weiteren Problemen, die mit dem weiterhin dominanten Individualverkehr auftreten, Lösungsansätze entgegen. Weiters beteiligt ist das Büro Kairos, das Planungs- und Beratungsunternehmen Rosinak & Partner ZT GmbH sowie MO.Point Mobilitätsservices Gmbh. 

Mit Sharing Hubs werden Nutzer*innen für Sharing-Angebote sensibilisiert, Alternativen zum eigenen privaten Pkw geschaffen und damit die benötigte Anzahl an Pkws verringert.

Sharing Hubs kombinieren Fahrzeug- und Parkplatz-Sharing und bündeln damit Verkehrsflächen zentral an geeigneten Standorten. Die sogenannte geteilte Mobilität ergänzt als weltweiter Trend bereits die Vorteile einer aktiven Mobilität als Alternative zum eigenen Auto. Allerdings fehlen bisher Ansätze, wie diese Sharing-Angebote außerhalb von Orts- und Stadtzentren sowie Knotenpunkten Öffentlicher Verkehrsmittel umgesetzt werden können. 

Betreibermodelle wirken zweifach 

Das will das iSPACE-Studio mit Pilotprojekten in der Stadt Salzburg und im Rheintal in Vorarlberg ändern. Ziel ist, Werkzeuge zur Planung von Sharing-Angeboten zu entwickeln, Potenzialflächen zu analysieren und diese mit Business Modellen zu verschränken, um so Entscheidungsträger*innen Lösungswege zu zeigen und eine empirisch fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten. Durch die entwickelten Planungs- und Modellierungswerkzeuge entsteht ein Überblick an welchen Standorten in Wohn- und Betriebs-, beziehungsweise Gewerbequartieren wieviele und welche Art von Sharing-Hubs wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar sind. Der Fokus des Projekts liegt dabei nicht nur auf Garagen oder neuen Parkflächen, sondern umfasst auch bestehende Stellplätze, wie beispielweise Firmenparkplätze.  

Das Projekt zielt darauf ab, Business Modelle zu definieren, die auf zweierlei Arten wirken: Einerseits sollen Stellplätze zentral und in verdichteter Form organisiert werden, um die Anzahl der erforderlichen Stellplätze zu reduzieren. Andererseits sollen (E-)Sharing-Angebote im Betrieb angeboten werden, um Alternativen zum eigenen privaten PKW für eine breite Nutzgruppe bereitstellen zu können.  

Die nächsten Schritte 

Zunächst analysiert das Projektteam Bedarfe und Möglichkeiten unter Einbezug sozialgeographischer, städtebaulicher und mobilitätsbezogener Daten. Mithilfe einer Modellierung mit Geoinformationssystemen kann so die Grundlage für eine Bewertung der räumlichen Gegebenheiten erarbeitet werden. Damit können quartiersbezogene Hubs in Anzahl, Art, Verteilung und Dichte dimensioniert und eine dauerhaft wirtschaftlich tragfähige Basis erstellt werden.  

Ein besonderer Fokus wird auf Sozial- und Gendergerechtigkeit gelegt. Es sollen für alle zugängliche, angepasste Mobilitätslösungen integriert werden, um Ausgrenzung einzelner Gruppen zu vermeiden und Mobilität gerade für bisher benachteiligte Gruppen leichter zugänglich gemacht werden. Das umfasst etwa die Anpassung an Nutzbedürfnisse von Ausstattung und Verkehrsmittelangebot sowie eine möglichst wohnortnahe, barrierefreie und sichere Zugänglichkeit. Außerdem wird durch die intelligente Entkoppelung von Wohnen/Arbeiten und Parken eine breitere Palette an Mobilitätsformen angeboten.