Der Flughafen Salzburg ist ein wichtiger wirtschaftlicher Impulsgeber, doch wenig in das alltägliche Verkehrssystem des Umfelds eingebunden. Das Projekt „Flughafen 4.0“ soll ihn nun als Knotenpunkt im multimodalen Salzburger Verkehrsnetz verankern: Unter der Führung des Research Studio iSPACE der RSA FG werden dafür innovative Ideen und Kompetenzen aus Wissenschaft (Lab for Intelligent Data Analytics der Universität Salzburg ) und Wirtschaft (Flughafen Salzburg GmbH) verknüpft.
Der Flughafen Salzburg ist eine wichtige treibende Kraft für den Wirtschaftsstandort Salzburg – doch er steht auch vor großen Herausforderungen: Angesichts der Konsequenzen der Corona-Pandemie, des beständigen Konkurrenzdrucks und zunehmender Veränderungen im Mobilitätsverhalten muss sich der Flughafen innovativ weiterentwickeln, um weiterhin eine wichtige Rolle in der Regionalentwicklung Salzburgs zu spielen.
Derzeit hat der Flughafen zwar auch grenzübergreifende Bedeutung, ist aber wenig in das lokale Umfeld eingebunden. Vor allem im Bereich der alltäglichen Verkehrssituation sind daher innovative Ideen gefragt, um durchgängige Wegeketten für Touristen und Pendler zu ermöglichen, neue Angebote besser einzubinden, und den Individualverkehr zu reduzieren.
Vom Flughafen in die Salzburger Regionen
Das Forschungsprojekt „Flughafen 4.0“ hat das Ziel, in den kommenden Jahren integrative Erreichbarkeits- und Planungsszenarien für zukunftsweisende Mobilitätsangebote zu entwickeln.
„Wir wollen mit Methoden aus Geoinformatik und Data Science aufzeigen, wie man intermodale Wegeketten der Reisenden bis in die Salzburger Regionen hinein bündeln und weiterentwickeln kann. In Form von Erreichbarkeits- und Planungsszenarien können bedarfsorientierte Optimierungen im Umweltverbund sowie weitere zukunftsweisende Mobilitätsangebote am Flughafen Salzburg simuliert und deren Auswirkungen abgeschätzt werden. Somit wird die Umsetzung neuer Angebote unterstützt und die Einbindung ins alltägliche, multimodale Verkehrssystem auch abseits des Flugverkehrs verbessert,“ so Thomas Prinz, der das Projekt auf Seiten der RSA FG leitet.
Der Flughafen soll zu einem wichtigen Knotenpunkt im Salzburger Verkehrsnetz werden: Derzeit fahren zwar öffentliche Busse regelmäßig zwischen Flughafen, Hauptbahnhof, Stadtzentrum und einigen Gemeinden, der Verkehr zu den Zieldestinationen wird jedoch kaum gebündelt. Das soll sich ändern: Gemeinsam mit strategischen Partnern wie dem Salzburger Verkehrsverbund (SVV) sollen Optimierungen und neue Lösungen erarbeitet werden – attraktive Fuß- und Radwege, bedarfsorientierte Neuangebote im öffentlichen Verkehr, und alternative Mobilitätsmöglichkeiten sowohl für Touristen als auch für Pendler und Bewohner (nutzbar auch abseits des Flugverkehrs) sollen entstehen.
Weiterentwicklung des Flughafens nimmt Fahrt auf
Vor dem Hintergrund ohnehin geplanter Neuinvestitionen am Flughafen ist jetzt ein idealer Zeitpunkt für innovative Maßnahmen: „Der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein, wir befinden uns gerade in den Planungen für die neue Terminallandschaft am Flughafen und hier brauchen wir jeden Input für zukunftsweisende infrastrukturelle Änderungen“, freut sich Bettina Ganghofer, Geschäftsführerin des Flughafens Salzburg, über das ambitionierte Projekt.
Für die Ansiedlung internationaler Betriebe ist ein funktionierender Flughafen essentiell – durch die Weiterentwicklung zu einem attraktiven Mobilitätsknoten sollen aber auch bestehende große wie kleine Unternehmen profitieren.
Projekt bündelt Wissen und Ideen aus Forschung und Wirtschaft
Das in die WISS25 Strategie des Landes Salzburg eingebettete Projekt stellt eine Kooperation des Research Studio iSPACE der RSA FG, des Lab for Intelligent Data Analytics (IDA Lab) der Universität Salzburg (PLUS) und des Unternehmenspartners Salzburger Flughafen GmbH dar. Durch die Zusammenarbeit von Partnern aus Forschung und Wirtschaft werden vorhandene Kompetenzen gebündelt und wissenschaftliche Grundlagen mit innovativen Lösungen verknüpft.
Eine erweiterte Kernarbeitsgruppe relevanter Stakeholder (SVV, ITG, Land und Stadt Salzburg) wird laufend einbezogen, um das Potential des Projekts optimal auszuschöpfen, Ergebnisse und Wirkungen am Bedarf zu orientieren, und eine Verwertung nach Projektende sicherzustellen.
„Unser Ziel ist, so viele Verkehre wie nur möglich zu bündeln und die ankommenden Gäste so effizient, zeitsparend und nachhaltig zu ihrem jeweiligen Ziel zu bringen. Mit dem Projekt Flughafen 4.0 wollen wir den Salzburger Flughafen als Knotenpunkt im multimodalen Salzburger Verkehrsnetz verankern und ihn mit den bestehenden Systemen vernetzen. Mit durchgängigen Wegeketten werden wir attraktive Angebote schaffen, die es möglich machen, den Individualverkehr zu reduzieren und Synergien zu nutzen“, so der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).
Mit welchen innovativen Ideen kann der Flughafen zukunftsfit bleiben?
Um Mobilitätsdienste und Wegeketten simulieren zu können, werden im Projekt harmonisierte und GIS-gestützte Datenmodelle entwickelt. Aufbauend auf diesen Modellen werden der vorhandene Bedarf, die multimodale Erreichbarkeit und die allgemeine Anbindung des Flughafens analysiert. Ein Fokus liegt dabei auf der Alltagsmobilität, um neben Touristen auch die Wohnbevölkerung, Pendler und Betriebe einzubeziehen. Erreichbarkeit und intermodale Wege und Reisemöglichkeiten sollen so gefördert werden.
Zusätzlich werden Grundlagen für eine „Laborhaltestelle“ zur Umsetzung und Testung neuer Mobilitätsdienstleistungen geschaffen. Aufbauend auf Erfahrungen aus dem Projekt „Haltestelle 4.0“ in Neumarkt am Wallersee sollen so innovative Neuentwicklungen und technische Lösungen getestet und evaluiert werden.
Smart Data und Technologien aus dem Projekt sollen in weiterer Folge helfen, bei geplanten Umbauten den Blick auf das große Ganze zu schärfen und innovative Ausstattungsmerkmale zu berücksichtigen – für einen zukunftsfitten Salzburger Flughafen.
Medienberichte zu Flughafen 4.0
[ORF I, ORF II , Salzburg24, Salzburg Airport, Kronen Zeitung, DMM]