Wie sich blau-grüne Infrastruktur resilient gestalten und erfassen lässt, war Thema beim Forum Anthropozän.
Das internationale Forum Anthropozän ist ein Fixpunkt, wenn es um nachhaltige Strategien in einer vom Menschen geprägten Welt geht. Heuer widmete sich die Plattform dem Thema Wasser. Auch iSPACE-Studioleiter und PLUS Mitarbeiter Thomas Prinz reiste dafür nach Heiligenblut und stellte “Tools für ein ressourcenschonendes Flächenmanagement unter besonderer Berücksichtigung grün-blauer Infrastruktur” vor.
Das Thema Wasser hatten wohl alle Teilnehmenden gerade aktuell am Schirm, schließlich wurde das Event begleitet von den Nachrichten starker Regenfälle und gleichzeitig zunehmendem Hitzestress. Diese Extremwetterereignisse werden durch die Klimakrise immer wahrscheinlicher.
Zum Schlagwort der Stunde avancierte deswegen die Klimawandelanpassung. Für die Gemeinden ist sie im Flächenmanagement essenziell, betonte der Vortrag. Denn so werden die Schutzfunktionen grün-blauer Infrastruktur bewahrt, vorhandene Ressourcen im Bauland sollten genutzt werden, statt Ver- brauche es Entsiegelung von Flächen sowie Begrünungen. Bei diesen Vorhaben garantiert ein datengeschütztes Vorgehen die empirische Bewertung der Situation und hilft bei der Maßnahmenfindung. Dazu präsentierte Studioleiter Thomas Prinz beispielsweise zentrale Ergebnisse aus dem Projekt Zentrum Alpines Bauen. Raumentwicklung und Klimawandelanpassung müssen eng zusammengedacht werden, auch wenn sich dabei Fragen nach Nutzungen stellen, und welche Funktionen Priorität haben sollten, so der Tenor.
Mit GIS-Daten zu qualitativen Empfehlungen
In mehreren Forschungsprojekten geht das Studio iSPACE mit seinen Partner*innen Fragen nach effizienter Wohnbaustruktur, Infrastrukturen, Eigentümer-Mobilisierung und mehr nach. Das Projekt BONANZA startete dafür schon in die dritte Runde nach seinen Vorgängern BONSEI! Und BONUS. Dabei werden Eigentümer*innen beraten, um Nachverdichtung in der Stadt Salzburg zu schaffen.
Für diese datengestützten Projekte wertet das Studio iSPACE GIS-Daten aus, also Daten der Geoinformationssysteme. Das sind etwa der Gebäudebestand, Umwelt- Grün-, und Freiräume, Achsen der Mobilität sowie weitere Marker. Mit Hilfe dieser quantitativen Auswertungen können PLUS und Studio iSPACE qualitativ Empfehlungen abgeben. Förderung von Biodiversität, Klimawandelanpassung sowie die Erholung und die Gesundheit der Bewohner*innen sollten bei den Kommunen oben auf der Prioritätenliste stehen.
Klimafitness ist messbar, Geoinformatik ermöglicht die Berechnung ihrer räumlichen Indikatoren für die kommunale Leitplanung und Kommunikation. Daten schaffen damit reproduzierbare Berechnungsverfahren, die eine Grundlage für ein langfristiges Monitoring schaffen. Das sorgt für einen hohen Grad an Übertragbarkeit und räumlicher Vergleichbarkeit auf verschiedenen Ebenen vom Stadtteil bis zur Region und macht eine qualitative Nachbearbeitung möglich.
In Salzburg zeigte eine Analyse der Erholungsqualität von städtischen Grünräumen, was durch Datenauswertung möglich ist. Dabei wurden unter anderem GIS-basierte Fragen nach Erreichbarkeit von Grün- und Wasserflächen behandelt. So lässt sich für Salzburg eine Karte erstellen, die das Grüne und Blaue Netz zeigt und nach verschiedenen Gesichtspunkten gefiltert werden kann.