Mit einer Dauersiedlungsraumfläche von 21 Prozent gehört Salzburg in Österreich zu den am wenigsten durch Wohnraum beanspruchten Bundesländern. Claudia Lagler von Der Presse hat Thomas Prinz (iSPACE) und Michael Grobbauer (ZAB) gefragt, wie das auch so bleibt. 

Wussten Sie, dass in Österreich täglich durchschnittlich 11,5 Hektar zwischen zehn und zwölf Hektar Boden beansprucht werden? Am 26. Mai erschien in Der Presse ein Beitrag über die Bestrebungen des Zentrum Alpines Bauen zur Senkung diesen hohen Flächenverbrauchs und den damit einhergehenden Klimaschutz. 

Umbau statt Neubau 

Anstatt Häuser neu zu bauen, setzt man in den Forschungen aus dem Zentrum Alpines Bauen auf die qualitative Weiterentwicklung bestehender Gebäude. Durch den Ausbau von Dachböden oder die Aufstockung von Objekten wird neuer Wohnraum geschaffen. Diese Möglichkeit wird in ländlicheren Gebieten noch wenig genutzt, so der Leiter des iSPACE-Studios und Geschäftsführer der RSA FG Thomas Prinz. Im Zentrum Alpines Bauen wurden „Werkzeuge entwickelt […], damit Nachverdichtung, Energiesysteme und Holzbau besser ineinandergreifen und Impulse für Klimaschutz gesetzt werden.“  

Klimafreundliches Bauen 

Neben der Reduktion von Flächenfraß wirkt sich ein Umbau mit einer damit einhergehenden Sanierung positiv auf das Klima aus. „Unser Ziel ist eine Energie- und Ressourcenoptimierung sowie klimaangepasstes Bauen“, erzählt der Leiter des Zentrums Alpines Bauen Michael Grobbauer Claudia Lagler von Der Presse. Hier greifen nämlich mehrere Aspekte ineinander: Wird die Dämmung verbessert, ändert sich auch der Heizenergiebedarf aus dem Fernwärmenetz.   

Werkzeuge für Flächenmanagement 

Thomas Prinz und seine Kolleg*innen arbeiten an einer App, „die mit Parametern wie Siedlungsstruktur, Baulandreserven oder Entwicklungszielen das Flächenmanagement von Kommunen erleichtern soll“. Sie soll Gemeinden helfen, vorhandene bauliche Potenziale zur Innenentwicklungoptimal zu nutzen. Testgemeinden sind die Flachgauer Gemeinden Oberndorf und Bergheim. Außerdem wird anhand von Fernwärmedaten untersucht, wie sich Sanierungen – zum Beispiel eine Erneuerung der Dämmung – „auf den Lastverlauf in einem Nah- oder Fernwärmenetz auswirken“. 

Gebäude aus Holz, Ziegel oder Beton können Wärme speichern. Ist das Gesamtsystem einmal überlastet, können solche Häuser vom Netz abgekoppelt werden und verfügen trotzdem über ausreichend Wärme. Um es den Bauunternehmen leichter zu machen und die Scheu vor Holzaufbauten zu nehmen, haben die Forscher*innen einen Bausatz für Holzelemente entwickelt. 

Hier finden Sie mehr über die spannenden Forschungsergebnisse der Arbeiten am Zentrum Alpines Bauen.