Gemeinsam mit Lufthansa Aviation Training und RotorSky setzt die RSA FG ihre Arbeit an einer versierteren Ausbildung für Pilot*innen fort. Mit dem Einsatz von Mixed Reality und Eyetracking soll nicht nur das Verhalten der Auszubildenden erfasst werden, sondern sie erhalten auch direkt Feedback während des Trainings.

Das Studio PCA ist mit einem weiteren Projekt an der Verbesserung der Ausbildung für Pilot*innen beteiligt. Nach dem Abschluss von Airtention nun mit “EmPACT”:  Empowering Pilots via Adaptive Competency-based Training. Dabei geht es darum, die Ausbildung hin zu einem kompetenzbasierten Training  (Competence-based training and assessment (CBTA)) zu entwickeln. Bei EmPACT sind neben der RSA FG und LAT am Standort Zürich sowie der Harms Aviation GmbH mit SOMAREALITY, RotorSky und Norden.aero drei österreichische Unternehmen mit ihrer Expertise vertreten.

Im Airtention-Projekt entwickelte die RSA FG gemeinsam mit der Lufthansa Aviation Training Switzerland AG Zürich (LAT) ein System, um visuelle Aufmerksamkeitsmarker zu erfassen und damit die technischen Kompetenzen der Auszubildenden zu evaluieren. Durch den Einsatz von Eyetracking konnten u.a. das Blickverhalten auf die Instrumente, die generelle Aufmerksamkeit und der Umgang mit Störfaktoren gemessen werden.

Allerdings braucht eine optimierte Ausbildung auch individuelle Unterstützung, nicht nur reines Monitoring. Dieser aktive Teil in der Ausbildung kann einerseits durch Adaption der Trainingsinhalte durch Instruktor*innen erreicht werden, die in Echtzeit Informationen in einem Dashboard zur Verfügung gestellt bekommen. Andererseits kann das auch durch gezieltes Lenken der Aufmerksamkeit der Auszubildenden auf Informationen, die übersehen wurden, realisiert werden, beispielsweise durch Einblendungen. Für die Umsetzung des Projekts bietet sich die “Mixed-Reality”(MR)-Technologie an: Dabei werden die in Airtention entwickelten Monitoring-Technologien durch Eyetracking mit einer weiteren Ebene verbunden: die aktive und immersive Informationsgabe an die Übenden mithilfe der MR-Technologie.

Die Vision des EmPACT-Projekts besteht darin, die nächste Stufe der CBTA-Technologien zur Unterstützung in der Ausbildung zu entwickeln, indem die derzeit rein passiven Monitoringtechnologien durch aktives Feedback und adaptives Training ergänzt werden. Das Projekt will also die Pilotenausbildung technisch-gestützt verbessern.

Dafür wurden drei verschiedene Trainingsszenarien implementiert:

  1. VR-Training für zu Hause: Consumer-Headsets für den Heimgebrauch als Plattform zur Durchführung von Einführungs- und Wiederholungstrainings, um die teure Simulatorzeit optimal zu nutzen.
  2. MR-Technologien in Standardsimulatoren: MR-Headsets als Erweiterung von statischen Standardsimulatoren, wie den Hubschraubersimulatoren bei RotorSky
  3. MR-Technologien in MR-Simulatoren: High Level Mixed Reality Simulator bei LAT in Zürich.
Projekt Airtention schuf Grundlage für EmPACT

Attention Aware Systems (AAS) können die kognitiven Zustände von Nutzer*innen sensorisch erfassen, modellieren, anschließend dokumentieren und steuernd eingreifen. Ziel des Projektes “Airtention” war, ein solches AAS für die Pilot*innenausbildung zu entwickeln, mit der Intention, über eine Modellierung der menschlichen Aufmerksamkeit eine Einschätzung des Lernfortschritts der Auszubildenden in verschiedenen Schlüsselkompetenzen zu erhalten.

Neben den Studien in Simulationstrainingsumgebungen bestand eines der Ziele des Airtention-Projekts darin, die Übertragbarkeit der entwickelten Technologien auf die reale Anwendung und den Einsatz in echten Flugzeugen zu untersuchen. Primäres Ziel war es, die integrierte Hardware unter unkontrollierten Umweltbedingungen (z.B. helle Sonne, schnell wechselnde Lichtverhältnisse, etc.) zu testen, die Anwendbarkeit der Sensorik zu erforschen sowie Analysealgorithmen anzuwenden und Studiendaten aus realen Flügen zu sammeln.