Wie sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus? Können digitale Innovationen helfen, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit sicherzustellen? Gemeinsam mit zwei niederösterreichischen Partnern entwickelt die Research Studios Austria Forschungsgesellschaft Initiativen im Bereich Smart Farming – für eine zukunftssichere Landwirtschaft 4.0.

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren viele Branchen erreicht – in der „Industrie 4.0“ werden Fertigungsschritte automatisiert, Systeme vernetzt und Prozesse effizienter gestaltet. Das agrarwirtschaftliche Pendant dazu ist die „Landwirtschaft 4.0“ oder „Smart Farming“: Hier werden digitale Technologien wie automatisierte Sensoren, Drohnen oder künstliche Intelligenz eingesetzt, um Ressourcen optimal einzusetzen und so für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen.

Gemeinsam mit den niederösterreichischen Partnern Smart Greenery und Anders Farm entwickelt die RSA FG jeweils spannende Initiativen, um nachhaltigen Anbau zu unterstützen und Industrie 4.0 Anwendungen umzusetzen.

Smart Greenery: Medizinalpflanzen auf der Vertikale

Auf mehreren Ebenen und unter sehr viel pinkem Licht baut Smart Greenery in Breitenfurt bei Wien Medizinalpflanzen an. Medien-wirksam wachsen hier viele Reihen mit Hanfpflanzen, die auf ihren CBD-Gehalt hin optimiert werden; bei Smart Greenery finden sich jedoch auch Pflanzen, die gegen Stress, Adipositas oder sogar COVID helfen. Das Besondere dabei sind die maßgeschneiderten LED-Lampen, die das Pflanzenwachstum unterstützen und einen ganzjährigen Anbau ermöglichen. Der Wirkstoffgehalt der Pflanzen wird durch Anpassung des Lichtspektrums optimiert – wobei gleichzeitig auch noch Energie gespart wird, indem nicht benötigte Spektren weggelassen werden. Auch ein Wasserkühlungskreislauf sorgt dafür, dass Bauteile geschont werden und Wärmeenergie rückgewonnen wird.

Die RSA FG entwickelt mit Smart Greenery Projekte, um Technologien wie künstliche Intelligenz (AI), automatische Regelkreise oder Natural Language Processing (NLP) zur Unterstützung dieses Vertical Farming einzusetzen. Wie in der Industrie 4.0 üblich, sollen Produktionsschritte automatisiert werden und AI-Anwendungen helfen, etwaige Probleme wie Schädlinge oder Wachstumsprobleme frühzeitig zu erkennen.

Damit wird der Output der Farm weiter maximiert während gleichzeitig Ressourcen gespart werden: Das Vertical Farming bei Smart Greenery verringert den Bodenverbrauch und CO2-Ausstoß, Energie wird rückgewonnen und wieder genutzt. Bald soll diese Kreislaufwirtschaft durch digitale Intelligenz noch weiter unterstützt werden.

Zwischen Fischen und Gemüse auf der Anders Farm

Eine andere Art der innovativen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft findet sich auf der Anders Farm in Altlengbach: In Aquaponik-Anlagen werden hier Fische aufgezogen während über ihnen Gemüse wächst. Nährstoffe für die Pflanzen kommen dabei direkt aus der Fischzucht – so werden Ressourcen gespart und „Abfälle“ genutzt.

Wie auch das zuvor beschriebene Vertical Farming kann Aquaponik eine Smart Farming-Lösung sein, die hohen Output mit geringer Pestizid- und Dünge-Belastung kombiniert: So werden Umwelt und Klima geschützt.

Gemeinsam mit der AndersFarm plant das Research Studio Smart Digital Industries & Services zusammen mit einer Vielzahl an Partner*innen den Einsatz von AI und Machine Learning, um die Effizienz dieser Prozesse noch weiter zu erhöhen. Grüne Datenkreise sollen helfen, die anfallenden Daten auszuwerten und spezifische Herausforderungen zu meistern. Der Einsatz von digitalen Technologien soll es außerdem möglich machen, aquaponische Anlagen im großen Stil umzusetzen. – Für ein machbares digitales Farming, das Probleme lösen kann und zukunftssicher ist. Hier finden Sie mehr zum Projekt EdeN, welches im Frühjahr 2023 gestartet ist.