Mit TRUSTS – Trusted Secure Data Sharing Space rechtliche, ethische und technische Herausforderungen grenzüberschreitender Datenmärkte identifizieren, überwinden und eine europaweite Gesamtlösung für Datenanfragen der Zukunft auf Basis von Vertrauen, Sicherheit und föderierten Systemen initiieren.
Der Datenaustausch prägt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft Europas und birgt enorme ökonomische und soziale Potenziale, ist aber auch mit Risiken und Bedenken verbunden. Seit Jänner 2020 arbeitet das Research Studio Data Science gemeinsam mit 17 Partner*innen aus 9 Ländern am internationalen Projekt „Horizon 2020 TRUSTS“.
Damit Europa im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz mit Big Tech und globalen Lieferketten mithalten kann, ist eine funktionierende europäische Datenwirtschaft unerlässlich. Entscheidend für das Projekt ist der Wettbewerbsvorteil, grenzüberschreitend in der Europäischen Union tätig zu sein. Alexandra Garatzogianni, Projektkoordinatorin von TRUSTS und Leiterin des Wissens- und Technologietransfers (TIB) der Leibniz Universität Hannover erläutert:
„Unser Ziel ist es daher, dass Unternehmen langfristig auf sichere Datenmärkte setzen. Dafür ermöglichen wir einen voll funktionsfähigen und DSGVO-konformen europäischen Datenmarktplatz für personenbezogene und industrielle Daten im Finanz- und Telekommunikationssektor und fördern gleichzeitig die Integration und Übernahme künftiger Plattformen.“
Aufbauend auf einer fundierten Referenzarchitektur, wie von International Data Spaces (IDS), wird das Projekt mehrere Zukunftstechnologien integrieren. Ein wesentliches Ergebnis des Projekts wird zudem eine Analyse der Anforderungen an die Konformität der entwickelten technologischen Lösungen sowie Empfehlungen für politische Entscheidungsträger*innen und Interessenvertreter*innen in diesem Bereich sein.
Charlotte Ducuing, Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholieke Universiteit Leuven (KU Leuven), die bei TRUSTS juristische und ethische Fragen verantwortet, führt dazu aus:
„Die Kommodifizierung von Daten stellt den bestehenden Rechtsrahmen auf den Kopf. Deshalb müssen wir gemeinsam darüber nachdenken, wie das Recht mit den entstehenden Datenmärkten interagieren sollte – also einerseits sie in ihrem Wachstum zu fördern, andererseits sie in geordnete Bahnen zu lenken, damit sie dem öffentlichen Wohl dienen.“
In einer Zeit, in der sich Technologien rasant entwickeln, müssen zunächst die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Primär gilt es, die aktuellen Herausforderungen zu identifizieren und in realistischen Szenarien zu erproben. Gemeinsam mit internationale Expert*innen und Technologieanbieter*innen ist es das Ziel, mit TRUSTS einen europäischen Datenmarkt zu schaffen, der auf einem sicheren und vertrauenswürdigen Datenaustausch basiert.