Ein Nachbericht zum 18. Smart City Round Table Brunch.

Der Frage, wie urbane Lebensqualität geht, stellten sich am 24. Oktober in den Räumlichkeiten der Initiative Architektur rund 30 Teilnehmer*innen u.a. der Baudirektion, Stadt- und Verkehrsplanung, Politik, vom  Ziel des regelmäßig stattfindenden Smart City Brunchs ist die Verbesserung der Stadt Salzburg für die Bürgerinnen und Bürger durch gezielte Innovationen. Dieses Mal ging es darum, sich über konkrete Strategien zur Transformation öffentlicher (Straßen-)Räume auszutauschen. Vom Research Studio iSPACE waren Thomas Prinz und Günter Gruber anwesend und ließen ihre Erfahrungen beim Forschungsprojekt trans|formator:in in die Diskussionen mit einfließen.

Placemaking und adaptive Urbanismus

Zum Impulsvortrag wurde Florian Lorenz (Mitgründer der LAUT – Landscape Architecture and Urban Transformation OG) eingeladen, der auf Placemaking und adaptive Urbanismus einging. Placemaking bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Gestaltung von öffentlichen Räumen, die darauf abzielt, Orte zu schaffen, die für die Gemeinschaft bedeutsam, funktional und ansprechend sind – und das mit Einbezug der Bewohnerinnen und Bewohner. Der adaptive Urbanismus zielt gleichzeitig darauf ab, Städte so zu gestalten, dass sie besser auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren können. Lorenz betonte die Bedeutung von Dateninnovationen und bettete diese in wichtige Strategien ein.

Best Practice-Beispiele als Vorbilder

Beim anschließenden gemeinsamen Austausch wurde der Status Quo diskutiert und Ideen gesammelt, was in Salzburg verbessert werden kann. Es wurden zahlreiche Best-Practice-Beispiele herangezogen, die nicht nur aus Wien stammten, sondern auch aus verschiedenen Städten in Europa. Beispiele wie „add on. 20 Höhenmeter“ und „Gürtelfrische“ in Wien, sowie „Piazza Aperte“ und die „Wanderbaumallee“ aus anderen Regionen Europas verdeutlichten, wie unterschiedliche Ansätze erfolgreich umgesetzt werden können. Besonders spannend erschien die Kombination von Maßnahmendesign mit Kunst, wobei der Grundsatz „einfach machen“ betont wurde. Die Idee dahinter ist, dass sich Menschen in der Regel an Veränderungen gewöhnen und diese positiv aufnehmen, wenn sie gut gestaltet sind.

Möglichkeiten für Salzburg

Die Begeisterung der Anwohnerinnen und Anwohner wurde als entscheidender Faktor für den Erfolg von Projekten betont. Die Möglichkeit der Partizipation, insbesondere in Kombination mit Aktionsbündnissen wie „Mobilitätswende“ und „Platz für Salzburg“, wurde als effektiver Weg zur Miteinbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Gestaltung ihrer Stadt angesehen. Großes Potenzial wurde der Franz-Josef-Straße im Andräviertel eingeräumt. Aber auch lokal agierende Projekte versuchen die Lebensqualität in Salzburg zu verbessern. Vor allem lag ein Schwerpunkt der Diskussion auf dem Radverkehr und der Attraktivierung wichtiger Verkehrsachsen.

Transformation in Salzburg

Ein Beispiel hierfür ist das Forschungsprojekt trans|formator:in. Es zielt darauf ab, nachhaltige Mobilität zu fördern und Lebensqualität zu sichern, indem es innovative Lösungen zur Umgestaltung öffentlicher Räume entwickelt. Die Schwerpunkte liegen auf umweltfreundlicher Mobilität, Verkehrsverlagerung und digitaler Planung zur Unterstützung der Mobilitätswende in Städten wie Wien, Graz und Salzburg. In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung und lokalen Akteur*innen leitet das Research Studio iSPACE die Pilotaktivitäten in Salzburgs gewerblich geprägtem Stadtteil Schallmoos. Sie konzentrieren sich dabei auf die Herausforderungen der Mobilitätswende in urbaner Mischnutzung und streben die Schaffung eines umweltfreundlichen und effizienten Mobilitätsraums an, wobei städtebauliche, gestalterische und soziale Aspekte berücksichtigt werden.

Wünsche für die Zukunft

Eine Idee des Round Tables war die Etablierung einer Mobilitätsagentur für Salzburg. Diese sollte als Vermittlerin zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern fungieren, um die Kommunikation zu verbessern und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.

Insgesamt konnte der Smart City Round Table-Brunch erneut als wichtige Plattform dienen, um relevante Themen im Kontext der urbanen Lebensqualität zu diskutieren und konkrete Schritte für die Zukunft zu planen. Wir, als Research Studio iSPACE, sind erfreut darüber, Teil einer sehr inspirierenden Diskussionsrunde gewesen zu sein und bedanken uns bei den Organisator*innen.